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Forsmark

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Das Kernkraftwerk Forsmark verfügt über drei separate Siedewasserreaktoren. Jeder davon produziert eine Strommenge, die dem Jahresverbrauch von Stockholm und seinen angrenzenden Gemeinden entspricht. Derzeit werden in Forsmark rund ein Sechstel des in ganz Schweden verbrauchten Stroms erzeugt.

Forsmark

Alle drei Forsmark-Reaktoren sind Siedewasserreaktoren von Asea-Atom. Forsmark 1 begann den kommerziellen Betrieb im Dezember 1980. Im Juli 1981 folgte Forsmark 2 und im August 1985 Forsmark 3.

Die Anlage ist auch eine wichtige Lagerstätte für atomare Abfälle. 1983 begann das schwedische Kernbrennstoff- und Kernabfallbeseitigungsunternehmen SKB mit dem Bau von SFR, einem geologischen Endlager für nukleare Abfälle, 50 Meter tief im Felsgestein. SFR ist weltweit das erste Endlager für Abfälle mit geringer bis mittlerer Radioaktivität und wird seit 1988 genutzt.

Nach vielen Jahren der Forschung entschied SKB schließlich im Jahr 2009, dass Forsmark der am besten geeignete Standort für ein geologisches Tiefenlager für verbrauchte Brennstäbe ist. Die Nutzung soll gegen Ende der 2020er Jahre beginnen.

Geschichte

Forsmark ist das jüngste der schwedischen Kernkraftwerke und ging 1980 in Betrieb. Der Bau begann in den frühen 1970er Jahren und schaffte mehrere Tausend Arbeitsplätze. Es gab in dieser Zeit eine Phase, in der die Baustelle als größte Arbeitsstätte in den nordischen Ländern betrachtet wurde. Die ersten nuklearen Brennstoffe wurden 1977 an Forsmark geliefert, doch der kommerzielle Betrieb verzögerte sich noch bis 1980. Grund dafür war der Störfall in Harrisburg und das Warten auf die Ergebnisse eines Referendums, in dem Schwedens Bevölkerung über die Zukunft der Kernenergie abstimmte. Vattenfall ist mit 66 Prozent Mehrheitseigentümer von Forsmark. Sydkraft Nuclear Power und die Mellansvensk Kraftgrupp haben Minderheitsanteile von 8,5 Prozent beziehungsweise 25,5 Prozent. Forsmarks Kraftgrupp AB generiert einen jährlichen Umsatz von rund 6 Milliarden SEK.

Am 25 Juli 2006 kam es im Reaktor Forsmark 1 zu einer bedeutenden Betriebsstörung. Diese Störung wies auf technische Versäumnisse sowie Mängel der Sicherheitskultur hin.

Es wurde mit umfassenden Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Zuverlässigkeit begonnen. Die schwedische Regierung ersuchte die International Atomic Energy Agency (IAEA), eine unabhängige Prüfung der Betriebssicherheit und -zuverlässigkeit des Kraftwerks durchzuführen. Auch eine OSART-Prüfung (Operational Safety Review Team) war eingeschlossen.

Im Februar 2008 führte die IAEA in Forsmark eine dreiwöchige OSART-Prüfung mit einem Team aus internationalen Experten durch. Das Ergebnis zeigte, dass Forsmark einen guten internationalen Standard aufweist. Das OSART-Team schlussfolgerte, dass das Management und die Mitarbeiter die Betriebszuverlässigkeit und die Sicherheitskultur verbessert hatten.

Bei der Nachprüfung ein Jahr später konnte das Kraftwerk die besten Ergebnisse in der 20-jährigen Geschichte dieser Sicherheitsprüfungen verzeichnen.

2008 erhielt Forsmark vom Umweltgericht die Genehmigung zur Erhöhung der Leistung aller drei Reaktoren.

Investition in die Zukunft

Ziel des laufenden Investitionsprogramms in Forsmark ist es, die Lebensdauer der Anlage zu verlängern und ihre Kapazität zu erhöhen.

Forsmark rekrutiert regelmäßig neue Kollegen für verschiedene Bereiche des Unternehmens. Die Personalentwicklung ist eine wichtige Investition in die Zukunft des Unternehmens und es werden große Anstrengungen unternommen, um den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, sich am Arbeitsplatz zu entwickeln und Erfolg zu haben. Die Unternehmenskultur ist geprägt von Fähigkeiten, Wissen und Menschen, die ihr Wissen weitergeben wollen. Bei Forsmark wird viel geforscht und entwickelt und die Spezialisten des Unternehmens gehören zu den besten der Welt auf ihrem Gebiet.

Mit den Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit und zur Modernisierung soll sichergestellt werden, dass die bestehenden Reaktoren der Anlage in Forsmark noch mindestens 60 Jahre nach ihrer Inbetriebnahme Strom erzeugen können.

Forsmark und die Umwelt

2001 wurde Forsmark zum ersten Kernkraftwerk weltweit, das EPD-zertifizierten Strom liefern konnte. EPD steht für „Environmental Product Declaration“ und ist kein traditionelles Umweltzertifikat. Die Umweltproduktdeklaration erklärt, welche Auswirkungen jede einzelne in Forsmark erzeugte Kilowattstunde Strom auf die Umwelt ausübt.