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Pamilo

Pamilo
Das Wasserkraftwerk Pamilo liegt inmitten der finnischen Seenplatte, etwa 50 Kilometer nordöstlich der Stadt Joensuu in der Region Nordkarelien. Pamilo wird mit Wasser aus dem See Koitere und dem Fluss Koita gespeist.

Das Unternehmen Pamilo Oy wurde 1943 gegründet. Die Eigentümer, das Forstunternehmen Enso-Gutzeit (jetzt Stora Enso) und das Bergbauunternehmen Outokumpu hatten beschlossen, den für ihre jeweiligen Tätigkeiten benötigten Strom zu produzieren. Bereits 1908 hatte man die Möglichkeit einer potenziellen Nutzung des Wassers aus dem See Koitere und dem Fluss Koita für die Wasserkrafterzeugung entdeckt. Dennoch wurde erst 1952 mit den Arbeiten am Wasserkraftwerk begonnen. Die Ursache hierfür war, dass Pamilo Oy ursprünglich geplant hatte, zwei Kraftwerke zu bauen, es sich aber zeigte, dass es schwierig war, die Nutzungsrechte für die im staatlichen Eigentum befindlichen Gewässer zu erwerben. Die Lösung, die dazu führte, dass mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte, war der Bau eines Kanals und die Anlage eines neuen Sees bei Palovaara, wo auch ein unterirdisches Kraftwerk gebaut wurde. Das Wasser aus dem See Koitere passiert Palojärvi und fließt dann weiter in den See Jäsys.

Das ursprüngliche Wasserkraftwerk mit zwei Blöcken wurde 1955 fertiggestellt. Die dritte Blockanlage folgte 1997. Seit dem Jahr 2000 befindet sich das Kraftwerk im Eigentum von Vattenfall. Die Turbine und der Generator der zweiten Blockanlage wurden 2006 und 2013 renoviert. 

Das Kraftwerk liegt mitten in der Wildnis und ist unterirdisch angelegt. Das Gebäude, in dem sich der Kontrollraum befindet, wurde von Alvar Aalto entworfen, Finnlands berühmtestem Architekt. Dieses ist das einzige sichtbare Gebäude und befindet sich 50 Meter oberhalb der Maschinenhalle. Das unregelmäßige Ausgestaltungsmuster der Fenster des Kontrollgebäudes wird als „architektonische Finesse, die das weiße Gebäude zu einem kleinen Kunstwerk in der Natur macht“ bezeichnet.

Wasserkraft in Finnland

Während des Zweiten Weltkriegs verlor Finnland den größten Teil von Finnisch-Karelien an die Sowjetunion und damit auch einen großen Teil der von Finnland ausgebauten und potenziellen Wasserkraftkapazitäten.

Den höchsten Energiebedarf hatte in dieser Zeit die Forstindustrie, insbesondere die in der Papier- und Zellstoffindustrie tätigen Unternehmen, welche nun gezwungen waren, die verlorenen Stromerzeugungskapazitäten zu ersetzen, um weiter expandieren zu können. Die Lösung war die Nutzung der bisher unberührten Gewässer im Norden. Da die finnischen Berge jedoch relativ niedrig sind, sind die Produktionskapazitäten der Wasserkraft dadurch allerdings begrenzt.

Die Wasserkraftwerke von Vattenfall in Ost- und Mittelfinnland sowie in der Region Österbotten werden von einem zentralen Kontrollraum in Porvoo (Borgå) überwacht und gesteuert.

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